Bericht der Sektion Medienpädagogik

Vorbemerkung: Aufgrund eines redaktionellen Fehlers war der Bericht der Sektion Medienpädagogik nicht wie vorgesehen im Mitteilungsheft der DGfE (Erziehungswissenschaft, Heft 62 | 2021) enthalten. Wir veröffentlichen den Bericht daher an dieser Stelle. Im Mitteilungsheft 63 wird eine aktualisierte und erweiterte Version des Berichts erscheinen.

Tagungen
Auch die Tagungen der Sektion Medienpädagogik wurden durch die Corona-Pandemie durcheinander gewirbelt. Dies stellte die Sektion vor besondere Herausforderungen, da die geplanten Tagungen als Kooperationen mit anderen Fachgruppen und Projekten angelegt waren. Wir freuen uns daher besonders, dass für alle Veranstaltungen eine gute Lösung gefunden wurde und so der interdisziplinäre Austausch weiterhin möglich ist.

Coronabedingt wurde die Herbsttagung 2020 mit dem Titel „Ästhetik – Digitalität – Macht. Neue Forschungsperspektiven im Schnittfeld von kultureller Bildung und Medienpädagogik“ auf das Frühjahr 2021 verschoben. Diese findet als Joint Conference des „Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung“, der DGfE-Sektion „Medienpädagogik“ und des Forschungsprojektes „DiKuBi-Meta2“ (BMBF, 2018-2022) vom 18. – 20. März 2021 online statt. Ziel der Tagung ist es, Forschung zur ästhetisch-kulturellen Bildung und Forschende im Feld der Medienpädagogik zusammenbringen, gegenseitig Einsichten erkunden, Kooperationsmöglichkeiten sondieren und gemeinsam Perspektiven für Forschung und Praxis diskutieren. Daher wird es nicht nur wissenschaftliche, sondern auch künstlerische Beiträge geben. Wir freuen uns sehr, dass diese Tagung als Kooperationstagung auch online stattfinden kann und hoffen auf zahlreiche Beteiligungen.

Im Herbst 2021 findet die gemeinsame Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik der DGfE und der Fachgruppe Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) unter dem Titel „Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Kommunikation und Konsens“ statt. Dieses Thema bietet vielfältige Möglichkeiten des interdisziplinären Austauschs, denn unsere mediale Umwelt verändert sich zusehends: Während vor nicht allzu langer Zeit Rundfunk und Massenmedien die zentrale Integrationsfunktion zugeschrieben wurde, stehen wir heute vor einem stetig wachsenden Angebot an Kommunikationskanälen, deren Nutzung – neben positiven Aspekten wie Vernetzung und allgemeiner Zugänglichkeit – auch mit Phänomenen wie Fragmentierung und Polarisierung in Verbindung gebracht wird. Parallel wird in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts diskutiert. Aus medien-, kommunikations-, und erziehungswissenschaftlicher Perspektive stellt sich daher die Frage, inwiefern diese medialen Veränderungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt beeinflussen.

Die Beiträge dieser Tagungen werden als Bände 18 und 19 in der Reihe Jahrbuch Medienpädagogik im Open Access Format auf der Zeitschrift MedienPädagogik erscheinen.

Auch das jährlich in Magdeburg stattfindende Theorieforum konnte nicht wie geplant im Sommer 2020 durchgeführt werden. Die Veranstaltung wird das nächste Mal vom 25.-26. Juni 2021 stattfinden und das Thema „Bilder und Bildpraxen im Kontext digital-vernetzter Kulturen“ behandeln, ein Thema, welches sicherlich nicht nur durch soziale Medien wie Instagram oder TikTok auch gesellschaftlich von Relevanz ist.

Weitere Informationen zu den Tagungen finden sich auf der Website der Sektion Medienpädagogik.[3]

Vorstandsarbeit
In der Mitgliederversammlung vom 24.9.2020 wurde satzungsgemäß ein neuer Vorstand gewählt. Sandra Aßmann (Bochum) stellte sich nicht mehr zu Wiederwahl. Wir danken ihr sehr herzlich für ihr Engagement für die Sektion. Karsten D. Wolf (Bremen), Klaus Rummler (Zürich) und Patrick Bettinger (Zürich) stellten sich zur Wiederwahl, ebenso stellte sich Mandy Schiefner-Rohs (Kaiserslautern) zur Wahl. Diese Personen wurden zum neuen Vorstand der Sektion gewählt. Klaus Rummler wurde als Vorsitzender des Sektionsvorstandes bestätigt. Die Sektion dankt Sandra Aßmann für ihr Engagement im Vorstand.

Mitgliederentwicklung
Die Sektion setzt sich – Stand Januar 2021 – aus insgesamt 315 (ordentlichen und assoziierten) Mitgliedern zusammen. Hinzu kommen 108 Gäste.

Aktivitäten der Sektion
Neben den coronabedingten Absagen und Verschiebungen waren wir aber auch inhaltlich aufgefordert, zu den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen Stellung zu beziehen. So hat der Vorstand der Sektion Medienpädagogik unter dem Titel “Digitale Medien in Bildung und Erziehung: Krisenzeiten verdeutlichen Defizite und Innovationspotenziale” eine Stellungnahme zur Covid-19 Situation veröffentlicht: https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2020.07.16.X

Darüber hinaus wurde im Rahmen der am 24.09.2020 online durchgeführten Mitgliederversammlung eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit der (Weiter-)Entwicklung bestehender Kommunikationsplattformen und -strategien der Sektion befasst. Der Vorstand der Sektion hat sich in den vergangenen ca. 2 bis 3 Jahren eigene Projekte vorgenommen und diese im Plenum bearbeitet und diskutiert: Open Access in der Erziehungswissenschaft am Beispiel der Medienpädagogik. Dies wurde erfolgreich vor allem im Europäischen Kontext der EERA/ECER bearbeitet und vorgestellt, einschließlich entsprechender Publikationen. Die Überarbeitung des Wikipedia-Artikels „Medienpädagogik“ (sistiert) hat fragwürdige Machtstrukturen in der Wikipedia offenbart und damit zugleich bzw. umso mehr die Faktizität dieser Plattform infrage gestellt sowie gleichzeitig die verdeutlicht, als Disziplin und als gesellschaftliches Thema vertreten zu sein. Drittens, das Projekt Internationalisierung der Sektion Medienpädagogik, das vor allem den Begriff Internationalisierung herausforderte und ihn als definitionsbedürftig aufzeigte. Der Vorstand wird dementsprechend weiterhin drei Projekte verfolgen.

Im Rahmen der Herbsttagung 2021 verleiht die Sektion turnusgemäß den mit 500 € dotierten Promotionspreis für besonders herausragende Dissertationen im Bereich der Medienpädagogik. Für die Jurytätigkeit konnten Prof. Dr. Stefan Aufenanger (Mainz) sowie Prof. Dr. Heidi Schelhowe (Bremen) gewonnen werden.

Junges Netzwerk Medienpädagogik
Im Sprecher*innen-Team des Jungen Netzwerks Medienpädagogik gab es zur Mitgliederversammlung einen Wechsel: Alexandra Totter (Zürich) und Ricarda Bolten (Kaiserslautern) traten als  Sprecherinnen zurück. Wir danken beiden herzlich für ihr Engagement. Das Team des Jungen Netzwerkes Medienpädagogik besteht daher neu aus Andreas Dertinger (Erlangen-Nürnberg), Caroline Grabensteiner (Zürich), Markus Meschik (Graz), Maria Seyferth-Zapf (Würzburg), Matthias Zieglmeier (Erlangen-Nürnberg) und Stefka Weber (Aachen).

Das Doktorand*innen-Forum des Jungen Netzwerks Medienpädagogik hat sich mittlerweile als fester Bestandteil der Frühjahrs- und Herbsttagungen der DGfE-Sektion Medienpädagogik etabliert. Hierbei soll es Wissenschaftler*innen in Qualifikationsphasen ermöglicht werden, ihre Projekte einem Fachpublikum vorzustellen und Rückmeldungen aus der Fachcommunity zu erhalten. Den Prozess des Doktorandenforums hat das Junge Netzwerk nun auf den Blogseiten zusammengefasst: https://www.medienpaed.net/blog/das-doktorandinnen-forum-des-jungen-netzwerks-medienpaedagogik/

Zudem hat das Junge Netzwerk ein Mission Statement verfasst, welches auf dem Blog der Sektion zur Diskussion steht:

https://www.medienpaed.net/blog/mission-statement-junges-netzwerk-medienpaedagogik/

Veröffentlichungen der Sektion
Im Anschluss an den 27. Kongress der DGfE entstehen in der Sektion Medienpädagogik aktuell zwei Special Issues der Zeitschrift Medienpädagogik: Zum einen die Ausgabe Datengetriebene Schule, herausgegeben von Mandy Schiefner-Rohs (Kaiserslautern), Sandra Hofhues (Hagen) sowie Andreas Breiter (Bremen). Zum anderen das Heft Optimierungen in der Medienpädagogik, herausgegeben von Patrick Bettinger (Zürich), Klaus Rummler (Zürich) und Karsten D. Wolf (Bremen).

Das Jahrbuch Medienpädagogik 16: Medienpädagogik in Zeiten einer tiefgreifenden Mediatisierung, herausgegeben von Karsten D. Wolf (Bremen), Klaus Rummler (Zürich), Patrick Bettinger (Zürich) und Sandra Aßmann (Bochum) ist Mitte Februar 2021 erschienen: https://doi.org/10.21240/mpaed/jb16.X

Das Jahrbuch Medienpädagogik 17: Lernen mit und über Medien in einer digitalen Welt, herausgegeben von Klaus Rummler (Zürich), Ilka Koppel (Weingarten), Sandra Aßmann (Bochum), Patrick Bettinger (Zürich) und Karsten D. Wolf (Bremen) ist Open Access verfügbar und wird in 2021 als Print-on-Demand im Buchhandel vertrieben: https://doi.org/10.21240/mpaed/jb17.X

Mandy Schiefner-Rohs (Kaiserslautern), Patrick Bettinger (Zürich), Klaus Rummler (Zürich) und Karsten D. Wolf (Bremen)